Wie hat ein(e) perfekte(r) Tutor(in) auszusehen?

Ist es die Haarfarbe? Liegt es an der Kleidung, dem Lachen oder den Schulnoten? Wie hat ein „perfekter“ Tutor auszusehen? Vorab ist zu sagen: Es gibt keinen „perfekten“ Tutor! Denn jeder hat seine Stärken und Schwächen, aber zusammen bilden unsere ‚Großen‘ ein sehr gutes Team. Um diese noch weiter zu stärken, durften die Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen unserer Schule nach Königsdorf fahren, um sich dort von zwei erfahrenen Jugendarbeiterinnen zu besseren Tutoren ausbilden zu lassen.

Die Anreise lief problemlos. Nach einer kurzen Einweisung unserer Seminarleiterinnen Miriam und Sabrina, konnten die Tutoren sich erst einmal bei herzhaften Mittagessen stärken und die Zimmer beziehen. Danach ging es auch schon mit der ersten Theorie-Einheit des Seminars los. Zuerst wurden „Kennenlernspiele“ zur Stärkung der Gemeinschaft gespielt. Den restlichen Tag widmeten sich die Jugendlichen ihren Fähigkeiten, sowie dem Austausch über ihre bisherigen Erfahrungen als Tutoren. In Gruppenarbeiten mit anschließenden Präsentationen und/oder Rollenspielen, lernten die Neuntklässler selbstbewusst und sicher aufzutreten.

Müde, aber gut gelaunt machten sich unsere Tutoren am nächsten Tag um 8:00 Uhr auf den Weg zum Frühstücks-Buffet. Anschließend widmeten sie sich auch schon ihrer ersten Theorie-Stunde des Tages. Diese begann, wie am Tag zuvor auch, mit einem Spiel, welches der über die drei Tage ausgearbeiteten „Spieleliste“ beigefügt wurde. Am Morgen des zweiten Tages wurden weitere Themengebiete, wie beispielsweise das richtige Verhalten gegenüber eines anderen Tutoren oder die typischen Gruppenphasen der Tutis (unsere Bezeichnung für die zu betreuenden Fünftklässler) behandelt, aber auch Themen vom Vortag wiederholt sowie überarbeitet. Direkt nach dem sehr produktiven Vormittag begaben sich die hungrigen Neuntklässler auch schon wieder zum Speisesaal, um dort gemeinsam zu Mittag zu essen. Nach einer erholsamen Freizeit und einem Nachmittags-Programm an der frischen Luft hatten Miriam und Sabrina dann eine Überraschung für unsere Tutoren: Wie es der Zufall wollte, war zur selben Zeit eine fünfte Klasse einer anderen Schule in der Jugendherberge in Königsdorf untergebracht. Am letzten Abend wurde ein gemeinsamer bunter Abend durchgeführt. Nachdem die aufgeregten Fünftklässlerinnen unseren Neuntklässlern ihre (über die Tage erarbeiteten) Theaterstücke vorführten, hatten sich die Tutoren einige Spiele überlegt. Voller Eifer zogen die Tutoren ihr vor dem Abendessen erarbeitetes Konzept durch, welches aus verschiedenen, jedoch gezielt ausgewählten Spielen, deren Anleitung, sowie einer an die Weihnachtszeit angepassten Moderation bestand. Nach dem gelungenen Spieleabend (die kleinen Mädchen konnten kaum genug von unseren Neuntklässlern bekommen) durften sich die Jungen und Mädchen dann wieder (gemeinsam) selbst beschäftigen, bis sie dann erschöpft in ihren wohlverdienten Schlaf fielen.

Am Tag der Abreise erhielten die Jugendlichen eine letzte Theorie-Einheit. In dieser wiederholten sie noch einmal ihr Gelerntes, besprachen den Spieleabend des Vortages, spielten ein paar letzte Spiele und bedankten sich herzlich bei ihren Jugendarbeiterinnen Miriam und Sabrina mit einem selbstgedichteten Lied. Und dann hieß es für die Schüler auch schon: Abschied nehmen! Erschöpft aber zufrieden machten sich die Jugendlichen sowie die betreuenden Lehrkräfte nach einem abschließenden „Servus-Kreis“ auf den Heimweg.

Abschließend ist zu sagen, dass die Fortbildung eine tolle Erfahrung war und die Schüler sehr viel gelernt haben, was ihnen nicht nur im Tutoren-Alltag, sondern auch in ihrem weiteren Leben sehr viel nützen wird. Wir bedanken uns bei Miriam und Sabrina, den betreuenden Lehrern, sowie allen Sponsoren, die uns dieses Seminar ermöglicht haben.

Lea Lautenbacher, 9d