Jeder dritte Mensch in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens psychisch. Die Zahlen sind so eindeutig, wie bekannt, wie überraschend und führen uns vor Augen: Psychische Probleme finden keinen ihrer zahlenmäßigen Verbreitung angemessenen Widerhall in der Öffentlichkeit. Doch genau das macht es Betroffenen schwer, über ihre Probleme zu sprechen, sich frühzeitig Hilfe zu holen.
Gemeinsam haben sich Schüler:innen der 8. und 9. Klasse der Heinrich-Campendonk Realschule im Rahmen der „Woche der seelischen Gesundheit“ auf die Suche nach Rollmodels, die zur Sichtbarkeit und zur Normalisierung psychischer Erkrankungen beitragen, begeben. Fündig geworden sind sie in der Welt der zwar Schönen und Reichen, aber eben nicht immer glücklichen Musiker:innen unterschiedlichster Prägung.
Etwa der selbstbewussten, begabten, glamourösen Pop-Sänger:innen, oder der harten hypermasuklinen Rapper:innen, die eigentlich eher dafür gefeiert werden, eigene Stärken auszustellen und sich über das (imaginäre) Gegenüber zu erheben. Bei näherem Hinhören fiel eine neue Entwicklung der letzten Jahre auf: Künstler:innen, die Verwundbarkeit und psychische Probleme offen thematisieren und damit einen Beitrag zu deren Entstigmatisierung leisten. Die Schüler:innen der Penzberger Realschule nahmen hierfür Songtexte unter die Lupe und schnell wurde klar, dass viele – auch sehr erfolgreiche – Popmusiker:innen mit seelischen Problemen kämpfen und dies in ihren Liedern verarbeiten.
Mit verschiedenen Techniken und Materialien, wie Ölpastellkreiden, Zeitungsresten, Bleistift und Filzstiften entstanden im Kunstunterricht bei Frau Münch und Frau Bertle Collagen, die die Künstler:innen mit einem Zitat zeigen.
Ausgestellt sind einige dieser Werke im Rahmen „der Woche der seelischen Gesundheit“ im Bürgerbahnhof, wo sie vom 9. bis 15. Oktober 2023 während den Veranstaltungen zu sehen sind.
Florian Schriefl, Hannah Bertle, Chiara Münch